TSG A-Jugend rettet sich erst ganz spät

 

Die A-Jugend der TSG Sprockhövel hat eine schwierige Saison hinter sich. Ihre Stärke war, dass sie nie aufgab. Am Ende trumpfte sie nochmal auf.

 

Nach einer schwierigen Saison gibt es für die A-Jugend der TSG Sprockhövel ein gutes Ende. Die Elf von Trainer Jens Grote hat im Endspurt den Klassenerhalt in der Westfalenliga geschafft und bleibt in der zweithöchsten deutschen Nachwuchsklasse.

Der Umbruch

Zu Beginn jeder Saison werden die Mannschaften neu gemischt. In den Augen von Grote war der Umbruch allerdings stärker als im Vorjahr. „Der Jahrgang 2001 war nicht so überzeugend besetzt“, sagt der Trainer, der deshalb auch Spieler dazuholte.

Der schwierige Start

Direkt in den ersten beiden Spielen traf die TSG-Jugend auf zwei Brocken: Beim SV Lippstadt setzte es eine 0:5-Niederlage, gegen Arminia Bielefeld verloren die Sprockhöveler 2:5. „Die Ehrfurcht war groß. Wir dürfen Respekt haben, aber nicht zu viel“, kommentiert Grote. Gegen Eintracht Dortmund bekommt die TSG in der 94. Minute den Ausgleich zum 2:2 und auf im Duell mit der Hammer Spielvereinigung gab es nur ein 1:1. „Gegen Hamm haben wir 78 Minuten lang in Unterzahl gespielt“, erinnert sich Grote.

Die Wende

Die TSG spielte sich viele Torchancen heraus, aber es haperte oft an der Verwertung. Doch sie gab nicht auf und holte sich vor Rückrundenstart wichtige Punkte beim 2:1-Sieg gegen den Kellernachbarn TuS Haltern. Ein Zeichen in die richtige Richtung. „Die Mannschaft war allerdings noch nicht so weit, einen Rückstand gegen Top-Teams zu drehen“, sagt Grote. Gegen den SV Lippstadt verlor die TSG auch die zweite Begegnung, mit 1:3.

Die Stärke

Die Mannschaft ist im Verlaufe der Saison dennoch zusammengewachsen, die Einstellung stimmte zu jeder Zeit. Die Spieler gaben sich trotz der Tabellensituation nicht auf. Zum Winter kam Jonas Seitz aus den USA zurück, in den Augen von Grote ein ganz wichtiger Typ, der auf der Sechs zuhause ist. Max Michels stieß nach seinem Kahnbeinbruch wieder hinzu. Und Mike Lewicki zeigte sich abgeklärt, wenn es um wichtige Standards ging. Er kam auf neun Tore. Grote bescheinigte auch Bekir Gökmen eine tadellose Saison und bedauert, ihn schon vorzeitig an die erste Mannschaft zu verlieren.

 

Der Endspurt

Alle Spieler wollten um jeden Preis den Abstieg verhindert. „Wir wussten, dass wir dafür die letzten fünf Spiele gewinnen müssen. Was dabei zählt, ist die kämpferische Moral auf dem Platz, sonst hat man im Abstiegskampf keine Chance. Nur gute Fußballer hätten uns in der Situation, in der wir uns befanden, nicht weitergeholfen“, betont Grote. Vier Spieltage vor Schluss war zumindest klar, dass aus der Bundesliga kein Team aus Westfalen absteigt, es somit nur drei Absteiger in der Westfalenliga gibt. Der neunte Platz in der Tabelle würde also reichen. „Sonst hätten wir es nicht mehr geschafft“, nimmt Grote kein Blatt vor den Mund. Allerdings hätte der direkte Vergleich mit dem TuS Haltern geholfen. Denn der direkte Konkurrent im Kampf gegen den Abstieg hätte dabei schlechter abgeschnitten, spielte zum Schluss auch noch eine Rolle.

Das rettende Ufer

Der Knackpunkt zwei Spieltag vor dem Abschluss der Meisterschaft war nämlich das Spiel in Haltern. Die TSG gewann auswärts 1:0. „Haltern versuchte alles, um nicht abzusteigen. Unsere Arbeit zahlte sich aus, das war ein überragendes Gefühl“, erinnert sich Grote. Er musste seine Jungs allerdings vor dem letzten Spiel gegen Ahlen auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Denn die Sportfreunde Siegen, die später Westfalenmeister wurden, wollten nicht aufsteigen, spielten aber noch gegen Haltern. Es verlief alles sportlich fair, Haltern unterlag den Siegenern 1:4, die TSG Sprockhövel schlug parallel RW Ahlen 2:1. „Es ist ein schöneres Gefühl, nach einem Sieg den Klassenerhalt zu feiern“, so Grote.

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Hendrik Steimann