U19 (A1) Meisterschaftsspiel: SC Wiedenbrück – TSG 2:3 (2:1)

Balaika-Elf dreht Rückstand und gewinnt auswärts mit 3:2 in Wiedenbrück. Moral der Mannschaft ist stark trotz zahlreicher Rückschläge.

26.10.2014 – A-Jugend Westfalen-Liga 2014/2015

Abstiegskampf pur in Wiedenbrück. Die Gastgeber, Tabellenletzter der Westfalenliga hatten sich auf eine knallharte Gangart eingeschworen. In der ersten Hälfte machten die Sprockhöveler das Spiel und versuchten einen geordneten Spielaufbau. Wiedenbrück zerstörte nur und lauerte auf Fehler der Gäste im Spielaufbau. Zusammen mit der körperbetonten Spielweise ergab sich ein zähes Ringen um die Vorherrschaft auf dem Feld.

Die TSG erspielte sich gute Chancen durch Simon Bukowski und Can Akgül, doch liefen die Gäste immer Gefahr den einen oder anderen Gegenangriff durch schnelle Konter zu bekommen. Zu oft verlor das Mittelfeld der Gäste den Ball in der Vorwärtsbewegung und der SC Wiedenbrück spielten dann schnell nach vorn in die Schnittstelle der Abwehr. So fiel dann auch der erste Treffer für die Gastgeber in der 35. Minute. Ein vertändelter Ball im zentralen Mittelfeld wurde erobert und dann ging alles recht fix. Durch die Abwehr der Sprockhöveler hindurch schlug der Ball in der langen Ecke ein. Und keine zwei Minuten später verloren die Gäste aus Sprockhövel ein weiteres Mal den Ball in der Vorwärtsbewegung in der Zentrale. Simone de Toni setzte dem Spieler der Wiedenbrücker hinterher und grätschte im Strafraum um den Ball zu klären. Dabei traf er den Ball, aber leider auch den Gegenspieler. Der Schiedsrichter entschied auf Freistoß, doch er wurde von der Assistentin an der Seitenlinie heranzitiert. Nach einem kurzen Gespräch änderte der Spielleiter seine Entscheidung und zeigte auf den Punkt. Sicherlich eine diskutierbare Entscheidung. Der Elfmeter war dann Formsache und nicht zu halten. Das war eine kalte Dusche. Sprockhövel machte das Spiel und der SC Wiedenbrück führte 2:0. Doch die TSG steckte nicht auf und versuchte weiter nach vorn zu spielen und durch die kompakte Abwehr der Wiedenbrücker zu kommen, die gnadenlos alle Bälle herausschlugen.

Und die TSG wurde für das Engagement belohnt. Einen Freistoß für die Gäste konnte Simon Bukowski kurz vor der Pause im Netz unterbringen und somit den psychologisch wichtigen Anschlußtreffer kurz vor der Pause erzielen.

Nach der Pause waren die Gastgeber nicht mehr ganz so kompakt und suchten die Entscheidung. Das kam der Sprockhöveler Spielweise entgegen und nun entstanden zahlreiche aussichtsreiche Angriffe über die Außenpositionen. Alle offensiven Spieler waren viel in Bewegung und beschäftigten den Wiedenbrücker Keeper. In der 55. Spielminute erzielte Haris Elezovic nach einer Ecke den verdienten Ausgleich per Kopf. Doch der Schiedsrichter gab den Treffer aufgrund einer vermeintlichem Abseitsstellung nicht. Das war eine falsche Entscheidung und ein weiterer Rückschlag für die Mannschaft von Andrius Balaika. Trotzdem spielten Sie munter weiter. Kaum fünf Minuten später wurde Sven Höltke an der Grundlinie bösartig weggecheckt und musste verletzt ausgewechselt werden. Die Wiederbrücker wurden immer rabiater und der Schiedsrichter verpasste es, richtig durchzugreifen. Drei Minuten später musste dann Simone de Toni verletzt das Spielfeld verlassen. Für ihn kam Hassan Akkan, der sich nahtlos ins Spiel einfügte und besonders im Zusammenspiel mit den beiden Außenspielern Leon Tank und Can Akgül für Gefahr sorgte . So bediente dann in der 73. Spielminute Can Akgül Simon Bukowski im Strafraum . Er hatte recht viel Platz und konnte den Ball in aller Ruhe annehmen und dann überlegt in die Maschen unterbringen. Das war nun der verdiente Ausgleich. Und den Schock für die Gastgeber nutzen die Sprockhöveler keine zwei Minuten später zum Führungstreffer. Can Akgül setzte sich im Strafraum der Wiedenbrücker durch und schloss in die lange Ecke ab. Das war eine große Erlösung für die arg gebeutelte Mannschaft aus Sprockhövel. Nun konnten sie etwas befreiter aufspielen und hatten noch gute Chancen durch die unermüdlichen Tufan Seker und Leon Tank, die beide nur knapp das Tor verfehlten. Die TSG versuchte nun das Spiel zu kontrollieren und ab und zu blitzschnelle Angriffe vorzutragen. Wiedenbrück hatte ebenfalls noch eine sehr gute Einschusschance, die der starke Sascha Weber aber auf der Linie mit einem tollen Reflex vereitelte. Dazu waren die Ecken der Gastgeber immer wieder gefährlich. Zweimal brachten sie den Ball noch aufs Tor, doch der Keeper der Gäste war stets zur Stelle. Nach einer unendlich langen Nachspielzeit von fast sechs Minuten pfiff der Schiedsrichter diese hart umkämpfte Partie ab.

Wieder drehte die TSG nach einer schlechten ersten Hälfte eine verloren geglaubte Partie und belohnte sich für eine tolle Willensleistung in der zweiten Halbzeit mit weiteren drei Auswärtspunkten. Allerdings muß man auch feststellen, daß es noch einige Baustellen im ersatzgeschwächten Sprockhöveler Team gibt und gerade das Mittelfeld besser zusammen arbeiten muß. Zu viele Ballverluste durch Ungenauigkeiten und fehlende Abstimmung bringen die starke Sprockhöveler Defensive immer wieder in Gefahr und fordert die Mannschaft immer wieder zu einem Kraftakt heraus.

In dieser Woche steht nun das Halbfinale im Kreispokal gegen den SSV Hagen an. Anstoß ist 30.10.14 um 18:30 Uhr auf der Platzanlage des SSV Hagen. Und am Sonntag ist dann Eintracht Dortmund zu Gast zur nächsten Westfalenligapartie der Balaika-Elf.

Es spielten: Sascha Weber, Radu Maldea, Tim Oberdorf, Leroy Kwadwo, Sven Höltke (60. Temur Miralev), Haris Elezovic, Simone de Toni (63. Hassan Akkan), Simon Bukowski (Tobias Bräuning), Tufan Seker, Kadir Can Akgül, Leon Tank.

Tore: 1:0 (35.), 2:0 (37.). 2:1 Simon Bukowski (43.), 2:2 Simon Bukowski (73.), Can Akgül (75.)


Balaika-Elf kommt nach 0:2 noch zurück

Das war ein hartes Stück Arbeit. Die A-Jugend-Westfalenliga-Fußballer der TSG Sprockhövel taten sich lange Zeit schwer, ehe sie am Ende doch feiern durften. Nach einem 0:2-Rückstand gewannen sie das Auswärtsspiel gegen den Tabellenletzten SC Wiedenbrück doch noch mit 3:2.

In der Startelf stand übrigens auch Leroy Kwadwo. Um den hatten sich die Sprockhöveler zuletzt noch große Sorgen gemacht, denn bei einem Freundschaftsspiel gegen den Wuppertaler SV verletzte sich Kwadwo. „Er hat sich gar nicht mehr bewegt“, sagte Jugendleiter Jürgen Homberg. „Das Spiel wurde dann abgebrochen und Leroy ins Krankenhaus gebracht. Zum Glück war es aber nur einen Beckenprellung. So etwas ist zwar sehr schmerzhaft, nach ein paar Tagen war er aber wieder auf den Beinen.“

Die Sprockhöveler waren davon ausgegangen, dass in Wiedenbrück eine schwierige Aufgabe auf sie warten würde. Und das, obwohl das Schlusslicht in dieser Saison überhaupt noch nicht gepunktet hat. „In der Westfalenliga gibt es aber keine leichten Gegner“, sagte TSG-Jugendleiter Jürgen Homberg. „Außerdem wollte Wiedenbrück mit uns nicht richtig Fußball spielen und hat es meist nur mit ganz langen Bällen versucht. So wie es in der Bundesliga Schalke in Leverkusen probiert hat.“

Mit dieser Spielweise kamen die Sprockhöveler zunächst nicht klar. Nach 37 Minuten lagen sie mit 0:2 zurück, wobei der zweite Gegentreffer schon ein bisschen unglücklich war. „Der Schiedsrichter wollte zunächst einen Freistoß außerhalb des Strafraums geben. Nach Absprache mit seinem Assistenten entschied er dann aber auf Elfmeter“, schilderte Jürgen Homberg die strittige Szene.

Die TSG war nun also gefordert. Und die Mannschaft von Trainer Andrius Balaika war dann auch bemüht, den Schaden schnell zu beheben. Ganz wichtig war sicherlich, dass Simon Bukowski noch vor der Pause per Kopfball den Anschlusstreffer erzielte.

Und nach dem Wechsel zeigten die Sprockhöveler ein ganz anderes Gesicht. „Da haben wir den Kampf angenommen“, so Jürgen Homberg. Und weil die Sprockhöveler schlussendlich die besseren Fußballer in ihren Reihen hatten, wurde das Spiel auch noch gedreht. Per Kopfball besorgte Simon Bukowski in der 42. Minute den Anschlusstreffer, in der 72. Minute erzielte er den Ausgleich, dem Kadir Can Akgül nach einer feinen Einzelleistung eine Viertelstunde vor Schluss das 3:2 folgen ließ.

„So spannend hätte es aber gar nicht werden müssen“, zog Jürgen Homberg einen dicken Strich unter die Partie. „Denn wir haben noch sehr viele Chancen ausgelassen.“

Durch diesen Dreier verbesserte sich der Aufsteiger aus Sprockhövel auf Platz vier. „Das war ein ganz wichtiger Sieg“, sagte Sprockhövels Jugendleiter. „Alles ist gut, wir sind voll im Soll. Doch jetzt kommen die richtig schwierigen Aufgaben.“

Tore: 1:0 (35.), 2:0 (37.), 2:1, 2:2 Simon Bukowski (42., 73.), 2:3 Kadir Can Akgül (75.).

TSG: Weber, Höltke (60. Miralev), Kwadwo, Oberdorf, Akgül, Bezovic, Bukowski (90. Braüning), De Toni (63. H. Akkan), Seker, Maldea, Tank.

[Quelle: WAZ Sprockhövel / Heiner Wilms]