U19 (A1) Meisterschaftsspiel: TSG – 1. FC Gievenbeck 5:1 (4:0)

Eine Halbzeit lang wie im Rausch

Der Trainer hat es so gefordert, die Mannschaft hat es umgesetzt. Vor der Winterpause unbedingt noch einmal punkten wollte Andrius Balaika mit der Westfalenliga-A-Jugend-Mannschaft der TSG Sprockhövel, die dann auch den 1. FC Gievenbeck mit 5:1 bezwang.

Die Sprockhöveler hatten lange auf ein Erfolgserlebnis warten müssen. Zuletzt setzte es Niederlagen gegen Rot-Weiss Ahlen, Wattenscheid 09 und SC Paderborn. Doch bei diesen drei Mannschaften handelt es sich um Topmannschaften der Liga, der 1. FC Gievenbeck hingegen kämpft gegen den Abstieg.

Deshalb auch die Forderung des Trainers, der seine Mannschaft gut eingestellt hatte. Die Sprockhöveler traten von der ersten Sekunde an konzentriert auf. Sie störten die Gäste früh, so dass diese überhaupt nicht ins Spiel kamen. „Die erste Halbzeit war überragend“, kommentierte Balaika eine 45-minütige Klasseleistung. Schon zur Pause führten die Sprockhöveler nach Treffern von Emre Karaca, Simon Bukowski und Nazzareno Ciccarelli sowie einem Eigentor von Gievenbeck mit 4:0. Doch weil Andrius Balaika in Sachen Fußball ein Perfektionist ist, war er dennoch nicht ganz zufrieden. Der Litauer bemängelte die Torausbeute. „Wir hatten durch Emre Karaca, Kadir Can Akgül und Simon Bukowski noch weitere hundertprozentige Möglichkeiten, wir hätten höher führen müssen“, so Balaika, der dem Braten ohnehin nicht ganz traute und in der Kabine noch einmal die Partie gegen Eintracht Dortmund ansprach, in der die TSG zweimal klar in Führung lag, sich am Ende aber mit einem 4:4 begnügen musste.

Allerdings legte Simon Bukowski dann in der 54. Minute mit seinem Treffer zum 5:0 schnell nach, womit die Partie nun wirklich entschieden war. So sahen es offensichtlich auch die Spieler, die fortan gleich um mehrere Gänge zurückschalteten. „So etwas ärgert mich schon ein bisschen“, so Balaika. „Im Prinzip haben wir nach eine Stunde das Fußballspielen eingestellt. Dass Gievenbeck noch zu einem Tor gekommen ist, war auch kein Zufall.“

Die TSG überwintert also auf Platz fünf, was in der zweithöchsten deutschen Jugendliga für einen Aufsteiger natürlich ein Riesenerfolg ist. Doch vielleicht wäre ja sogar noch mehr möglich gewesen. Denn gegen die Topmannschaften spielte Sprockhövel auf Augenhöhe. Und was die Mannschaft an richtig guten Tagen kann, zeigte sie auch beim 3:2-Sieg gegen Verl. Verl überwintert jetzt als Tabellenführer.

Trotz der guten Platzierung sieht Andrius Balaika noch viel Arbeit auf sich zukommen. „In der vergangenen Saison sind wir mit einer verschworenen Gemeinschaft Meister geworden“, sagt er. „Jetzt haben wir bessere Individualisten, doch Teamgeist ist manchmal mehr wert. Aus der aktuellen Mannschaft kann man sicher noch mehr herausholen, wenn wir noch mehr auf den Teamgeist setzen. Um das hinzubekommen, müssen wir immer wieder miteinander reden, was sicherlich manchmal auch sehr anstrengend ist und viel Kraft kostet.“

Tore: 1:0 Emre Karaca (20.), 2:0 (26., ET) 3:0 Simon Bukowski (40.) 4:0 Nazzareno Ciccarelli (43.), 5:0 Simon Bukowski (54.), 5:1 Niklas Wiechert (62.).

TSG: Weber, Höltke, Bräuning, Kwadwo, Oberdorf, Akgül (82. Tank), Elezovic (65. Seker), Karaca, Bukowski, Maldea, Heiserholt, Ciccarelli (78. Secka).

[Quelle: WAZ Sprockhövel / Heiner Wilms]