Ein schwieriger Kampf für die Sprockhöveler Jugend

Die TSG will ihre A-Jugend in der Westfalenliga halten. Doch aus der Zwölfer-Gruppe steigen drei Mannschaften ab. Vielleicht sogar vier. Als krasser Außenseiter ist die Westfalenliga-A-Jugend der TSG Sprockhövel in das Spiel gegen Tabellenführer SV Lippstadt gegangen. Die TSG verlor dann auch mit 1:3 und steht weiterhin auf einem Abstiegsplatz. Doch der Abstieg sollte unbedingt verhindert werden.

A-Jugend als Unterbau der Oberliga-Mannschaft

Die A-Jugend ist für die TSG auch mit Blick auf die Senioren-Oberliga-Mannschaft enorm wichtig. Das war zumindest in den vergangenen Jahren so, weil es im Senioren-Bereich keinen richtigen Unterbau für das Oberliga-Team gab. Die Sprockhöveler Reserve krebste in der Kreisliga A meist im unteren Tabellenbereich herum. Seitdem Rainer Sprenger Trainer der zweiten Mannschaft ist, hat sich das zwar geändert, doch zwischen der Kreisliga A und der Oberliga liegen halt Welten. Der eigentliche Unterbau der Oberliga-Mannschaft ist also die A-Jugend, aus der in der Vergangenheit immer wieder Talente an die Senioren herangeführt wurden. Und der Sprung ist mit Sicherheit um einiges leichter, wenn er aus der Westfalenliga – und nicht aus der Landesliga – gemacht wird.

Zu Beginn geht es gleich gegen die Topteams

Die Chance auf den Klassenerhalt ist natürlich auch noch da. Mit Jens Grote hat die TSG-A-Jugend auch einen hochqualifizierten und absolut engagierten Trainer. Die Mannschaft hat sich im Lauf der Saison auch entwickelt, allerdings war und ist das Auftaktprogramm hammerhart. Erster Gegner war der SV Lippstadt, gegen den in der Hinrunde vor heimischer Kulisse in der GFT-Arena mit 0:5 verloren wurde. Lippstadt ist in der Westfalenliga souveräner Spitzenreiter.

Sprockhövel will noch am TuS Haltern vorbei

Der Vorsprung auf den Tabellenzweiten beträgt sieben Punkte. Zweiter ist mit dem DSC Arminia Bielefeld übrigens der nächste Gegner der Sprockhöveler A-Jugend, die im Hinspiel gegen die Ostwestfalen mit 2:5 verlor. „Bielefeld ist auch eine richtige Hausnummer. Da gibt es ein Nachwuchsleistungszentrum, das für eine gute Ausbildung garantiert“, sagt Jens Grote, der natürlich auch weiß, dass ein ideales Programm, um eine Aufholjagd zu starten, ein bisschen anders aussieht als der Fahrplan der Sprockhöveler.

Was auch schwer wiegt: Aus der kleinen Zwölfer-Liga steigen am Ende drei Mannschaften ab. Mindestens, es können sogar vier werden. Sprockhövel muss also noch klettern. Um einen Platz sowieso, besser aber um zwei Plätze. Also muss die TSG noch am Tabellenneunten vorbei. Das ist aktuell der TuS Haltern, der vier Punkte Vorsprung auf Sprockhövel hat.

Früher Schock im Spiel gegen den SV Lippstadt

Das ist aber zu schaffen. Die Sprockhöveler können auch gegen starke Gegner bestehen, das wurde im Spiel gegen Lippstadt deutlich, denn eine halbe Stunde lang begegnete die TSG dem großen Favoriten auf Augenhöhe. In diesem Spiel mussten beide Mannschaften aber erstmal einen Schock verdauen, denn nach wenigen Minuten rasselte Lippstadts Torjäger Jens Telschow mit Sprockhövels Torwart Felix Hacker zusammen. Für Telschow, der mit 15 Treffern mit Abstand der erfolgreichste Torschütze in der Westfalenliga ist, war das Spiel danach beendet. Er hatte sich den Unterarm gebrochen und wurde ins Krankenhaus gebracht.

Zwei B-Jugendliche in der A-Jugend

„Diese Szene ist an keinem spurlos vorübergegangen“, sagt Jens Grote. Für Telschow kam dann Stan Schubert, der die Ostwestfalen in der 33. Minute in Führung brachte. Bis zur 60. Minute erhöhte Francesco di Pierro mit zwei Treffern auf 3:0, ehe Yannick Michelitsch in der 80. Minute noch auf 1:3 verkürzte. Michelitsch ist einer von zwei B-Jugendlichen, die schon in der A-Jugend spielen. Der andere ist Lennart Seitz.

„Wenn die B-Jugend aber ein wichtiges Spiel hat, dann spielen sie in der B-Jugend. Wichtig ist, das die Jungs regelmäßig ihre Einätze bekommen“, sagt Jens Grote, nach dessen Ansicht die Vorbereitung auf die Rückrunde eher durchwachsen war. Es gab richtig gute Spiele, wie zum Beispiel das gegen den A-Jugend-Niederrheinliga-Tabellenführer Wuppertaler SV, das verdient mit 2:1 gewonnen wurde, und es gab weniger gute Spiele, wie beispielsweise das gegen den Senioren-Bezirksligisten SG Welper, das mit 3:7 verloren wurde.

Doch diese Spiele sind jetzt nicht mehr wirklich interessant. Jetzt geht es in der Meisterschaft wieder um Punkte. Und von denen braucht die TSG noch eine ganze Menge.

 

Autor: Heiner Wilms