U15 (C1) Meisterschaftsspiel: Westfalia Rhynern – TSG 3:2 (3:1)

Spektakulärer Auftakt…mit ernüchterndem Ende…

C-Jugend Landesliga

Das Spiel beim Drittletzten der Landesliga Westfalen Gruppe 2 dauerte keine drei Minuten, als Philipp Stambor einen katastrophalen Querpass im Rhynerner Abwehrbereich an sich nimmt, mit einem trockenen Schuss aus gut 18 Metern dem gegnerischen Torwart keine Chance lässt und die Führung für die TSG herausschießt; zudem gute Voraussetzungen für den weiteren Spielverlauf schafft, da jetzt die Gastgeber gefordert waren, das Spiel aufzuziehen und somit den Sprockhövelern die Chance zum Kontern gaben….wäre da nicht diese unerklärliche Lethargie im Spiel der Westerkamp –Truppe, die bereits mehrmals im Laufe der Saison die Oberhand gewann und die sich heute darin äußerte, zuzusehen, wie sich die Rhynerner Akteure die Bälle zuspielten, ohne selber entscheidend einzugreifen. Zunächst haperte es den Hammer Vorstädtern jedoch noch an der konsequenten Umsetzung ihres Kombinationsbemühens, dies sollte ihnen jedoch immer besser gelingen, je länger die Sprockhöveler nur zusahen als dagegenzuhalten. Einen ersten Warnschusss kann Thomas Marus, der heute das TSG Tor hütete, noch in der 9. Minute parieren, als er einen Ball aus der unteren rechten Ecke abwehren kann…doch nach weiterem Druckaufbau im Spiel der Heimmannschaft musste er in der 16. Spielminute hinter sich greifen und den Ball aus dem Netzt holen, als eine gut kombinierte Stafette einen Rhynerner Stürmer in Position bringt und dieser mit einem Schuss von der Strafraumgrenze den Ausgleich erzielt. Ein seltenes Missverständnis dann in der 20. Minute, als Thomas Marus den Ball ruhig ins Toraus rollen lässt in der irrigen Meinung, dass ein Rhynerner Spieler zuletzt den Ball berührte…und…diese anschließende vermeidbare Ecke mit einer sehenswerten Direktabnahme die Führung für die Gastgeber brachte…!!!…beflügelt von diesem Führungstreffer spielte Westfalia Rhynern nun befreit auf und viele Szenen gelangen wie aus dem Bilderbuch…stand in der 26. Minute noch der Pfosten nach einem Schuss aus der zweiten Reihe im Wege , sollte es eine Minute später besser für die Heimmannschaft laufen, als deren Stürmer in der zentralen Position der Ball zugespielt wird und er aus 22 Metern mit einem präzisen Schuss Thomas Marus erneut überwindet…nachdem er den Ball ungehindert annehmen und verarbeiten konnte…!!!…zeigte sich Westfalia Rhynern in dieser Phase kämpferisch und spielerisch unserem Team überlegen, boten sich der TSG trotzdem kurz vor dem Seitenwechsel im Minutentakt drei hochkarätige Torchancen, die allesamt mit ein wenig mehr Glück und Geschick zu Toren hätten führen müssen. Doch nichts drückt die Misere dieser Möglichkeiten besser aus, als der bekannte Spruch über Nichtglück und dem sich dazugesellenden Pech…

Mit offensichtlichem Elan kam der TSG Nachwuchs dann allerdings aus der Kabine. Fünf Minuten nach Wiederbeginn erhält Eric Clemens auf der rechten Außenbahn den Ball zugespielt und bringt die Kugel flach in den Strafraum…der Ball rollt und rollt und rollt…findet aber keinen Abnehmer…bis er schließlich zu Luca Uslaub gelangt, der an der linken Strafraumgrenze mit viel Übersicht auf den nun nachgerückten Philipp auflegt, der den Ball nach dieser uneigennützigen Vorarbeit nur noch einzuschieben braucht. Anschlusstreffer und neue Energien. Tatsächlich hätte in dieser Phase unbedingt der Ausgleich fallen müssen, doch wurde entweder zu überhastet gespielt, der freistehende Mitspieler vermisst oder übersehen, oder einfach die Grundregeln des Fußballs missachtet, als etwa nach einer langegezogenen Flanke von Niklas Mack der zweite Pfosten nicht besetzt war und so die Kugel wertlos ins Aus ging.

Leider ließ der TSG Druck, der sich ab Halbzeit zwei aufgebaut hatte, ab der 45. Minute merklich nach und Rhynern fand zurück ins Spiel und hätte durch eine sehenswerte Dreifachchance beinahe den alten zwei Tore Vorsprung wieder hergestellt. Danach verflachte das Spiel zusehends…ein lustloses Hin- und Hergekicke, mal Rhynern im Vorwärtsgang, mal die TSG, jedoch auf beiden Seiten ohne jeglichen Ansatz von fußballerischem Variantenreichtum. An dieser Stelle muss einfach mal bemängelt werden, dass nach dem frühen Anschlusstreffer die genügende restliche Spielzeit von einer guten halben Stunde nicht einmal ansatzweise dazu genutzt wurde, die drohende Niederlage abzuwenden…nur erklärlich aus der Tatsache, dass dem Team das Bewusstsein der eigenen sportlichen Lage in der Liga nicht wirklich präsent ist…!!!…

Fazit: eine Niederlage, die letztlich ohne große Gegenwehr hingenommen wurde. Die Chance, sich in der Tabelle Luft nach unten zu verschaffen, wurde kampflos vertan…zumal sämtliche Begegnungen der Liga am Wochenende der TSG in die Karten gespielt haben…und das ist das (positiv) paradoxe am heutigen Spieltag…es hat sich für das Team von Wolfgang Westerkamp/ Andreas Brüning trotz der Niederlage nichts wirklich verschlechtert…

TSG: Thomas Marus – Daniel Protzel – Marco Schneider – Florian Scheffler – Niklas Mack – Yasin Altuntas – Leon Tank – Tim Oberdorf – Eric Clemens (63. Jonas Bugal) – Luca Uslaub – Philipp Stambor

Tore: 0:1 Philipp Stambor (3.), 1:1 (16.), 2:1 (20.), 3:1 (27.), 2:3 Philipp Stambor (40.)

[Norbert Protzel, TSG C1-Junioren]