Kunstrasenprojekt: Mit dem Regen kommt der Sand

Die intensive Nutzung ist dem Fußballplatz der TSG Sprockhövel anzusehen. Mehr Sand als Kunstrasen bestimmt das Bild.

22 Mannschaften bespielen den Kunstrasen am Baumhof, empfohlen werden für den Platz, der vor zwölf Jahren zuletzt saniert wurde, aber nur zwölf Teams. Das hinterlässt Spuren. Bei Regen spüle das Wasser den Sand nach oben, sagt André Meister, Geschäftsführer der Sprockhöveler Fußballer und Sozialwart des Gesamtvorstandes. Und zwar so viel, dass man vor Spielen von Schiedsrichtern schon mal aufgefordert worden sei, die Linien freizufegen. Der Fußball-Westfalenligist braucht dringend einen neuen Belag, erst recht wenn man im Sommer, wie anvisiert, in der Oberliga kicken würde.

Dazu wäre ein Eigenanteil von 100 000 Euro nötig. Die restlichen 180 000 Euro, die nötig wären, könnten durch die Sportpauschale aufgefangen werden, hofft man am Baumhof. „Im Grunde genommen ist wichtig, dass wir das politische Ok für die Sportpauschale bekommen“, sagt André Meister. Die Sportpauschale wird den Städten von der Landesregierung zugewiesen, zuletzt betrug sie 69 000 Euro. „Dann liegt es im Prinzip an uns“ , sagt Meister. Möglichst schnell solle es an die Vorfinanzierung gehen.

Den Eigenanteil versucht die TSG seit Oktober durch den symbolischen Verkauf von Parzellen zusammenzubekommen. Außerdem kommen die Einnahmen aus verschiedenen Veranstaltungen wie der Fußballferienschule im Herbst oder auch Feiern im TSG-Sportlertreff hinzu. Vor diesem Hintergrund verfolgt man in Sprockhövel auch die Diskussion in der Nachbarstadt Hattingen, wo es darum geht, ob der TuS Hattingen die Namensrechte an dem Platz am Wildhagen veräußern darf. Das ist einerseits moralisch umstritten, andererseits auch deswegen, weil es sich beim Interessenten um einen Gasanbieter handelt, der Konkurrenz zu den Stadtwerken sein könnte. „Wenn wir so ein Angebot bekämen, wären wir sehr interessiert“, sagt André Meister mit einem Lachen.

Zur Finanzierung des Projekts werden symbolisch die Quadratmeter des Spielfelds verkauft. Verkaufsstellen sind Sport Meister, der TSG Sportlertreff und das Restaurant Sirtaki. Den Quadratmeter gibt es in den Preisklassen von 25 bis 100 Euro. Spender werden auf der Sponsorentafel genannt.

[Quelle: WAZ Sprockhövel / Bastian Haumann]